Die NRW-Leistungsgruppen als Grundlage der künftigen Krankenhausplanung
Ein Kernelement der aktuellen Krankenhausreform besteht in der Definition von Leistungsgruppen, die fachlich verwandte medizinische Leistungen abdecken. Durch die Definition von zugehörigen Mindestqualitätsvoraussetzungen (z.B. personelle und apparative Ausstattung) soll die Einführung von Leistungsgruppen die Qualität der stationären Versorgung fördern.
Die Grundlage der bundesweit zu implementierenden Leistungsgruppen stellt die im NRW-Krankenhausplan 2022 entworfene Systematik dar. Die Analyse der 64 im NRW-Krankenhausplan 2022 definierten Leistungsgruppen steht im Zentrum eines aktuellen ePapers des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). Dieses ePaper entwickelt einen einfachen methodischen Ansatz zur demografischen Prognose der stationären Inanspruchnahme nach Leistungsgruppe bis auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte. Zudem wird unter Rückgriff auf die methodischen Arbeiten des bifg das Ambulantisierungspotential innerhalb der NRW-Leistungsgruppen abgeschätzt. Als künftige Erweiterung wird die Bildung eines onkologischen Leistungsbereichs angeregt.
Auf dieser Seite erhalten interessierte Nutzerinnen und Nutzer Zugang zu zentralen empirischen Ergebnissen des ePapers. Diese Ergebnisse werden in Form von dynamischen Grafiken bereitgestellt, die eine eigenständige Vertiefung der im Paper präsentierten Analysen ermöglichen.
Stationäre Fallzahlen und deren demografisch bedingte Entwicklung nach NRW-Leistungsgruppe
Anteile der Leistungsgruppen an der stationären Gesamtfallzahl
Die NRW-Leistungsgruppen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich des durch sie erfassten stationären Fallvolumens. Während eine Vielzahl spezifischer Leistungsgruppen eine sehr geringe Fallzahl aufweist, entfällt das Gros der Behandlungsfälle auf wenige allgemeine Leistungsgruppen. Diese interaktive Grafik ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, einen Überblick über die Anteile aller NRW-Leistungsgruppen an der stationären Gesamtfallzahl zu gewinnen. Zudem wird die demografisch bedingte Entwicklung dieser Anteile bis in das Jahr 2040 dargestellt.
Demografisch bedingte Veränderung der stationären Fallzahlen nach Leistungsgruppe und Bundesland
Unterschiedliche demografische Trends lassen eine regional heterogene Entwicklung der stationären Fallzahlen in Deutschland erwarten. Diese Heterogenität betrifft auch die Leistungsgruppen, deren Fallzusammensetzung häufig durch ein spezifisches Alters- und Geschlechtsprofil geprägt ist. Diese interaktive Grafik zeigt demografische Projektionen bis 2040 für ausgewählte NRW-Leistungsgruppen auf Ebene einzelner Bundesländer. Die Leistungsgruppen können hierbei durch Mehrfachauswahl kombiniert und deren Fallzahlveränderungen somit aufsummiert werden.
Demografisch bedingte Veränderung der stationären Fallzahlen nach Leistungsgruppen bis 2040 auf Kreisebene
Nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch innerhalb zeichnet sich eine uneinheitliche demografische Entwicklung ab. Eine bedarfsgerechte Krankenhausplanung muss diesen Entwicklungen durch eine gezielte Anpassung der stationären Kapazitäten Rechnung tragen. In dieser dynamischen Grafik werden die leistungsgruppenspezifischen Veränderungen der stationären Fallzahlen bis zum Jahr 2040 auf Kreisebene visualisiert. Nutzerinnen und Nutzer können auf diese Weise einen detaillierten Eindruck der künftig zu erwartenden regionalen Inanspruchnahme stationärer Kapazitäten für einzelne Leistungsgruppen gewinnen.
Ambulantisierungspotential
Ambulantisierungspotential nach Leistungsgruppe
Der Vermeidung unnötiger vollstationärer Krankenhausbehandlungen kommt eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer bedarfsgerechten und effizienten Gesundheitsversorgung zu. Der Versorgungskompass des bifg stellt auf der Themenseite zum Ambulantisierungspotential detaillierte Daten zur zeitlichen Entwicklung und räumlichen Verteilung des Ambulantisierungspotentials in Deutschland bereit. In der hier verlinkten dynamischen Grafik wird das Ambulantisierungspotential einzelner Leistungsgruppen in den Blick genommen. Zudem wird die demografisch bedingte zeitliche Entwicklung dieses Ambulantisierungspotentials abgebildet.
Veränderung der stationären Fallzahlen bis 2040 mit und ohne Realisierung des Ambulantisierungspotentials
Aufgrund der demografischen Entwicklung sind bis zum Jahr 2040 Anstiege der stationären Fallzahlen zu erwarten. In einigen Leistungsgruppen liegen diese Anstiege deutlich im zweistelligen Prozentbereich. Diese dynamische Grafik zeigt, inwieweit diese absehbaren Mehrbelastungen der Krankenhäuser durch eine konsequente Ambulantisierung abgemildert oder sogar überkompensiert werden könnten.
Potentieller Leistungsbereich Onkologie
Demografisch bedingte Veränderung der stationären onkologischen Fallzahlen nach Bundesland
Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer Krebserkrankung behandelt werden, stellen einen bedeutenden Anteil der stationären Gesamtfallzahl. Die Einführung eines onkologischen Leistungsbereichs mit zugehörigen Leistungsgruppen und Mindestqualitätsanforderungen könnte eine qualitativ hochwertige medizinische Behandlung für diese große Gruppe teils schwer erkrankter Personen fördern. In dieser Grafik wird die demografisch bedingte Entwicklung der onkologischen Fallzahlen bis zum Jahr 2040 abgebildet und nach Bundesländern differenziert.
Demografisch bedingte Veränderung der stationären onkologischen Fallzahlen nach Leistungsgruppe bis 2040 auf Kreisebene
Während die demografische Entwicklung in Deutschland insgesamt und in vielen Bundesländern Anstiege der onkologischen Fallzahlen erwarten lässt, erweist sich diese Entwicklung auch auf der Kreisebene als heterogen. Diese heterogene Entwicklung bis 2040 wird im Rahmen der verlinkten Grafik dargestellt.
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