Ambulant-sensitive Krankenhausfälle (ASK)

Ambulant-sensitive Krankenhausfälle (ASK) sind stationäre Krankenhausaufenthalte, die durch eine effektive ambulante Versorgung, ein adäquates Krankheitsmanagement oder Immunisierungen hätten verhindert werden könnten. ASK stellen eine grundsätzlich vermeidbare finanzielle und personelle Belastung für den stationären Sektor im Speziellen und das Gesundheitssystem im Allgemeinen dar. In ihrer Häufigkeit spiegeln sich unter anderem der Einsatz und die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen sowie die Verfügbarkeit und Qualität der ambulanten Versorgung wider.

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Für das deutsche Gesundheitssystem wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie eine Liste mit 22 Krankheitsgruppen erarbeitet, deren Behandlung im Krankenhaus laut Konsens medizinischer Expertinnen und Experten bei adäquater ambulanter Versorgung und Prävention in hohem Maße vermeidbar ist (Sundmacher et al. 2015). Darunter fallen beispielsweise Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Adipositas und Zahnerkrankungen. Eine Erfassung stationärer Behandlungen aufgrund dieser Erkrankungen ist über die Hauptdiagnose des jeweiligen Krankenhausaufenthalts möglich.

In den folgenden Grafiken werden die Inzidenzraten von ASK in zeitlicher und räumlicher Perspektive interaktiv dargestellt. Ebenso kann der Blick auf das Auftreten und die zeitliche Entwicklung einzelner Erkrankungen gerichtet werden.

Hinweis zur Interpretation: Die Inzidenzraten werden in 100.000 Personenquartalen dargestellt. Somit gibt beispielsweise eine Inzidenzrate von 1.500 an, dass bei Beobachtung von 100.000 Personen über das gesamte Quartal hinweg das Auftreten von 1.500 ASK zu erwarten ist.

Zeitliche Trends ambulant-sensitiver Krankenhausfälle

Die zeitliche Entwicklung von ASK kann Aufschluss über Veränderungen der ambulanten und stationären Versorgung sowie des Erkrankungsmanagements und der Wirksamkeit präventiver Maßnahmen geben. Die hier verfügbaren Grafiken ermöglichen einen Vergleich der Inzidenzraten von ASK auf Ebene einzelner Quartale.

Zudem ermöglichen sie eine vertiefte Analyse nach Bundesland, Altersgruppen und Geschlecht der Patientinnen und Patienten.

Regionale Verteilung ambulant-sensitiver Krankenhausfälle

Die einzelnen Regionen Deutschlands weisen eine bedeutende Heterogenität hinsichtlich der Verfügbarkeit und Qualität der ambulanten und stationären Versorgung auf. Diese Heterogenität kann sich in der Häufigkeit von ASK niederschlagen.

Die hier bereitgestellten Grafiken ermöglichen eine regional differenzierte Analyse der Inzidenzraten von ASK, wobei ebenfalls deren zeitliche Entwicklung auf Ebene von Landkreisen und Bundesländern verfolgt werden kann.

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Erkrankungsspezifische Analyse ambulant-sensitiver Krankenhausfälle

Die unter ASK subsumierten 22 Krankheitsgruppen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich der Häufigkeit, mit der sie in der deutschen Bevölkerung auftreten. Diese Unterschiede können mittels der hier verfügbaren interaktiven Grafiken transparent gemacht und im Zeitverlauf betrachtet werden.

Ebenso ist eine Differenzierung der erkrankungsspezifischen Inzidenzraten nach Altersgruppen möglich.