Wohlfahrtsoptimale Krankenhausplanung. Ein neuer methodischer Ansatz zur bürgerzentrierten Gestaltung der stationären Versorgung
Martin Rößler, Uwe Repschläger, Claudia Schulte, Christoph Straub, Danny Wende
Das Ziel der Krankenhausstrukturplanung besteht in der Sicherstellung einer bedarfsgerechten, qualitativ hochwertigen und effizienten Versorgung der Bevölkerung. Angesichts zunehmender demografischer und ökonomischer Herausforderungen erscheint eine Reform der stationären Versorgungsstrukturen zur Erreichung dieses Ziels unausweichlich. Bisherige Reformvorschläge und Planungsansätze legen hierbei einen starken Schwerpunkt auf die Erreichbarkeit stationärer Versorgungsangebote und fokussieren i.d.R. auf (maximale) Fahrzeiten. Qualitätsgesichtspunkten wird dahingegen nur indirekt, beispielsweise über die Bildung von Leistungsgruppen, Rechnung getragen. Insbesondere für mengensensitive medizinische Leistungen, bei denen eine stärkere Konzentration der Versorgung zu Verbesserungen der Ergebnisqualität (z.B. zu besserem Überleben bei Krebsbehandlungen) führt, greift der Fokus auf Erreichbarkeit jedoch zu kurz.
In diesem ePaper skizziert das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) einen neuen methodischen Ansatz zur bürgerzentrierten Krankenhausstrukturplanung. Im Zentrum dieses Ansatzes steht die Abbildung der Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich des Trade-offs zwischen der Erreichbarkeit und der Qualität medizinischer Leistungen. Auf diese Weise wird der Nutzen der/des Einzelnen aus einer konkreten Versorgungsstruktur quantifizierbar. Die Nutzen der Bürgerinnen und Bürger werden anschließend zu einem Indikator für soziale Wohlfahrt aggregiert. Diese soziale Wohlfahrt stellt schließlich das Kriterium für die Güte der Krankenhausstrukturplanung dar. So ermöglicht der hier vorgeschlagene Ansatz eine auf den Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger basierende, wohlfahrtsoptimale Krankenhausstrukturplanung.
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