ePaper des bifg
Neben den Reporten und dem „Gesundheitswesen aktuell“ veröffentlicht das bifg in Form der bifg-ePaper wissenschaftliche Studien, Sonderauswertungen und Artikel als Open-Access-Publikationen auf der Website.
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Newsletter abonnierenSNOMED CT – brauchen wir noch mehr Code-Systeme?
Christoph Sievers9. August 2024
Die Fähigkeit, Daten sinnvoll auszutauschen und zu verarbeiten, ist im Gesundheitswesen von größter Bedeutung, sei es innerhalb eines Krankenhauses, zwischen verschiedenen Gesundheitssektoren oder zwischen Gesundheitssystemen in verschiedenen Ländern.
Die Weitergabe von Wissen und auch die digitale Auswertbarkeit basiert auf der standardisierten Dokumentation des medizinischen Geschehens. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat vor wenigen Monaten die erste deutsche Übersetzung der Terminologie „SNOMED CT“ herausgegeben, welche ein zentraler Bestandteil der elektronischen Patientenakte werden soll. Das ePaper stellt die Terminologie im Detail vor, beleuchtet die Vor- und Nachteile und zeigt die Erfahrungen anderer Länder, in denen SNOMED CT schon eingesetzt wird.
Versorgungskompass: Geburtshilfe und Hebammenversorgung Teil 3 – Häufigkeiten von Risikofaktoren und von CTG- und Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft
Dagmar Hertle, Danny Wende1. Juli 2024
In Ergänzung zum Versorgungskompass Geburtshilfe und Hebammenversorgung Teil 1 und 2 werden nun im dritten Teil die Häufigkeiten von Risikofaktoren und von CTG- und Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft dargestellt.
In den Mutterschafts-Richtlinien sind die Befunde und Risiken festgelegt, die in der Schwangerschaft einen besonderen Überwachungsbedarf mittels CTG- und Ultraschalluntersuchungen begründen können. Teil 3 des Versorgungskompass Geburtshilfe und Hebammenversorgung widmet sich der Frage, wie häufig die einzelnen Befunde und Risiken verschlüsselt werden, wie viele Schwangere mit und ohne besonderen Überwachungsbedarf es gibt und wie viele CTG- und Ultraschalluntersuchungen sie erhalten. Die Häufigkeit der Befunde und Risiken sowie die abgerechneten CTG- und Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren mit und ohne besonderem Überwachungsbedarf werden in interaktiven Grafiken gezeigt.
Inanspruchnahme des Rettungsdienstes im Kontext von Krankenhausaufnahmen
Martin Rößler, Claudia Schulte, Christoph Bobeth, Danny Wende, Christian Karagiannidis7. Mai 2024
Im aktuellen bifg-ePaper werden die Eigenschaften von Krankenhausfällen, bei denen der Rettungsdienst zum Einsatz kam, auf Basis von BARMER-Daten des Jahres 2022 beschrieben und mit den Eigenschaften von Krankenausfällen ohne Inanspruchnahme des Rettungsdienstes verglichen. Neben demografischen Merkmalen und Diagnosen werden dabei verschiedene Schweregradindikatoren in den Blick genommen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere hochbetagte Patientinnen und Patienten den Rettungsdienst in Anspruch nahmen. Im Vergleich zu Krankenhausfällen, deren Aufnahme nicht mit der Nutzung des Rettungsdienstes in Verbindung stand, wiesen Krankenhausfälle mit Inanspruchnahme des Rettungsdienstes tendenziell höhere Schweregrade auf. Dennoch wurde der Schweregrad von rund 30 Prozent dieser Fälle als niedrig bis moderat eingestuft. So deuten die Analyseergebnisse auf ein relevantes Potenzial zur Vermeidung der Rettungsdienst-Nutzung im Kontext von Krankenhausaufnahmen hin.
Versorgungskompass: Geburtshilfe und Hebammenversorgung Teil 2 – Leistungsgeschehen
Dagmar Hertle, Danny Wende27. März 2024
In Ergänzung zum Versorgungskompass Geburtshilfe und Hebammenversorgung Teil 1 werden nun im zweiten Teil die abgerechneten Leistungen freiberuflicher Hebammen in interaktiven Grafiken dargestellt. Im begleitenden ePaper werden Informationen zu Hintergründen, Methodik und weiterführender Literatur bereitgestellt und einzelne Grafiken beispielhaft erläutert.
Mit den abgerechneten Leistungen freiberuflicher Hebammen wird der Blick auf die Versorgung nun erweitert um die tatsächlich in Anspruch genommenen Hebammenleistungen der gesetzlichen Krankenkassen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett.
Die Darstellungen umfassen die einzelnen Leistungen gemäß Hebammenhilfe-Vertrag nach Bundesländern und Jahren, sowie aggregiert zu Schwangerschaft und Wochenbett nach sozioökonomischem Status der Versicherten. Ebenfalls enthalten sind Informationen zu digitalen Hebammenleistungen sowie der Anzahl der von Hebammen durchgeführten Schwangerenvorsorge und der Wochenbettbesuche.
Onkologische Zubereitungen in Deutschland. Empirische Analysen und Leitkonzept zur Strukturreform
Nikolaus Schmitt, Danny Wende12. Februar 2024
Die Zubereitungen von onkologischen Infusionen in der ambulanten Versorgung sind ein Dauerbrenner in der gesundheitspolitischen Debatte. Dabei geht es um Unwirtschaftlichkeit bis hin zu Korruption und betrügerischen Handlungen Einzelner. Bei der Herstellung von Infusionen in der ambulanten Krebstherapie entstehen den Krankenkassen aufgrund mangelhafter Preistransparenz erhebliche Überzahlungen. Diese resultieren aus der Differenz zwischen dem Einkaufspreis der für die Zubereitung verwendeten Arzneimittel am Markt und der Vergütung durch die Krankenkasse und summieren sich nach einem Bericht des ARD-Magazins Monitor auf mehrere hundert Millionen Euro. Das bifg ist in seinem vorliegenden Analyse- und Konzeptpapier den zentralen Fragen nachgegangen: Wie ist der Markt in Deutschland rund um die ambulanten Zubereitungen aktuell beschaffen? Wie sähe ein Reformkonzept aus, mit dem den wesentlichen Herausforderungen bei den ambulanten Zubereitungen zielführend begegnet werden kann?
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) – Mehr Transparenz für mehr Akzeptanz
Andreas Rumbler, Helmut L'hoest, Kristina Marie Arndt, Anna Laura Janke, Ursula Marschall25. Januar 2024
Seit dem Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetzes im Dezember 2019 können Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet und durch Krankenkassen erstattet werden. DiGA sind digitale Medizinprodukte, also Apps oder Webanwendungen, die von Patienten eigenständig genutzt werden und bei der Linderung von Beschwerden, der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Da DiGA einen individuellen, orts- und sprechstundenunabhängigen Zugang zu medizinischer Versorgung bieten, bilden sie einen innovativen Schritt in eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Allerdings stehen den Vorteilen und Chancen auch Risiken und eine viel diskutierte Preisgestaltung gegenüber. Das vorliegende ePaper soll dazu beitragen, die anhaltende Fachdiskussion mit weiteren Erkenntnissen zu unterstützen.
Versorgungskompass: Geburtshilfe und Hebammenversorgung – Teil 1: Daten rund um die Geburt und Versorgungsangebote durch Hebammen
Dagmar Hertle, Danny Wende18. Dezember 2023
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett gehören zu den häufigsten Behandlungsanlässen in Deutschland. Dabei ist die Versorgung rund um die Geburt der einzige Bereich, in dem ganz überwiegend Gesunde betreut werden. Bereits seit Jahren ist eine große Unzufriedenheit mit der geburtshilflichen Versorgung festzustellen; insbesondere Elternverbände, aber auch die Leistungserbringer mahnen grundlegende Verbesserungen an. Grundlage für Verbesserungen ist eine Bestandsaufnahme der aktuellen Versorgungssituation. Um hier mehr Transparenz zu schaffen, stellt das bifg im Rahmen seines Versorgungskompasses allgemeine Daten rund um Schwangerschaft und Geburt und Daten zur Hebammenversorgung bereit. Die interaktiven Grafiken ermöglichen den Nutzenden auch die Beantwortung eigener Fragestellungen. Im vorliegenden Papier wird der methodische Hintergrund erläutert und es werden einige zentrale Ergebnisse zur Versorgungslage beispielhaft dargestellt.
Die NRW-Leistungsgruppen als Grundlage der künftigen Krankenhausplanung. Demografische Prognose und Analyse des Versorgungsgeschehens bis 2040 aus sektorenübergreifender Perspektive
Martin Rößler, Claudia Schulte, Uwe Repschläger, Christoph Straub, Christoph Bobeth, Danny Wende14. Dezember 2023
Ein Kernelement der aktuellen Krankenhausreform besteht in der Definition von Leistungsgruppen, die fachlich verwandte medizinische Leistungen abdecken. Durch die Definition von zugehörigen Mindestqualitätsvoraussetzungen (z.B. personelle und apparative Ausstattung) soll die Einführung von Leistungsgruppen die Qualität der stationären Versorgung fördern. Die Grundlage der bundesweit zu implementierenden Leistungsgruppen stellt die im NRW-Krankenhausplan 2022 entworfene Systematik dar. Die Analyse dieser 64 definierten Leistungsgruppen steht im Zentrum des aktuellen bifg-ePapers. Interessierten Nutzerinnen und Nutzern werden darüber hinaus im Versorgungskompass des bifg interaktive Grafiken zur Verfügung gestellt. Diese ermöglichen die eigenständige Erweiterung und Vertiefung der in diesem ePaper dargestellten Analysen.
Analyse der Übersterblichkeit während der COVID-19-Pandemie in Deutschland, 2020–2022
Martin Rößler, Claudia Schulte, Dagmar Hertle, Uwe Repschläger, Danny Wende23. August 2023
In diesem ePaper widmet sich das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) der Untersuchung der Übersterblichkeit in den Pandemiejahren 2020 bis 2022 in Deutschland. Mit Bezug zur aktuellen öffentlichen Diskussion über den Zusammenhang zwischen Übersterblichkeit und COVID-19-Erkrankungen werden die Limitationen von Analysen der Übersterblichkeit auf Basis von aggregierten Zeitreihendaten herausgestellt. Diese Limitationen werden anschließend unter Nutzung von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Routinedaten) adressiert. Die erzielten Ergebnisse implizieren eine Übersterblichkeit von rund 166.000 Fällen im Zeitraum 2020 bis 2022, die fast vollständig auf die Altersgruppen 60+ entfielen. Zudem wird ein starker Zusammenhang zwischen der Übersterblichkeit und COVID-19-Diagnosen aufgezeigt. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse diskutieren die Autorinnen und Autoren Stärken und Grenzen von GKV-Routinedaten.
Empirische Probleme sektorengleicher Vergütung am Beispiel ausgewählter Leistungen
Danny Wende, Claudia Schulte, Uwe Repschläger, Martin Rößler8. August 2023
Um unnötige Krankenhausbehandlungen zu vermeiden und stationsersetzende Eingriffe im ambulanten Bereich durchzuführen, müssen sektorengleiche Vergütungsanreize gesetzt werden. Die Kalkulation einer sektorengleichen Vergütung berührt jedoch nicht nur zahlreiche Interessenskonflikte, sondern birgt erhebliche empirische Schwierigkeiten. Das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) untersucht in der vorliegenden Studie die anreizkompatiblen Preise einer sektorengleichen Vergütung der drei Leistungen Koloskopie, Polysomnographie und extrakapsuläre Extraktion der Linse (ECCE) und weist dabei erhebliche Kostenrisiken nach. Das Paper zeigt auf, welche Punkte Berücksichtigung finden müssen, damit eine kosteneffiziente Ambulantisierung gelingen kann.
Wohlfahrtsoptimale Krankenhausplanung. Ein neuer methodischer Ansatz zur bürgerzentrierten Gestaltung der stationären Versorgung
Martin Rößler, Uwe Repschläger, Claudia Schulte, Christoph Straub, Danny Wende10. Mai 2023
In diesem ePaper skizziert das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) einen neuen methodischen Ansatz zur bürgerzentrierten Krankenhausstrukturplanung. Im Zentrum dieses Ansatzes steht die Abbildung der Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich des Trade-offs zwischen der Erreichbarkeit und der Qualität medizinischer Leistungen. Auf diese Weise wird der Nutzen der/des Einzelnen aus einer konkreten Versorgungsstruktur quantifizierbar. Die Nutzen der Bürgerinnen und Bürger werden anschließend zu einem Indikator für soziale Wohlfahrt aggregiert. Diese soziale Wohlfahrt stellt schließlich das Kriterium für die Güte der Krankenhausstrukturplanung dar. So ermöglicht der hier vorgeschlagene Ansatz eine auf den Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger basierende, wohlfahrtsoptimale Krankenhausstrukturplanung.
Gentherapie der Hämophilie – Medizinisch-ökonomische Analyse der AMNOG-Preisverhandlungen
Nikolaus Schmitt21. Februar 2023
Gentherapeutika werden weltweit in zahlreichen Krankheitsbildern erforscht. Das große Versprechen dahinter ist die möglichst dauerhafte Heilung krankmachender genetischer Defekte. Die Kosten einer Gentherapie liegen allein für die Arzneimittel in der Regel im 7-stelligen Bereich. Dies trifft auch auf die Gentherapie der Hämophilie zu. Die bisherige Behandlung der Hämophilie (umgangssprachlich: Bluterkrankheit) erfolgt mittels Injektionen von Faktorpräparaten. Die Gentherapie ist ein neuer Ansatz, doch den Chancen stehen zahlreiche Risiken und medizinische Einschränkungen gegenüber. Welche medizinischen Sachverhalte sind hier aktuell zu beachten? Wie ist die Einschätzung zum Patientennutzen? Welche Wirkungsdauer lässt sich aus den Studiendaten ableiten? Welche Maßnahmen sind nach der Zulassung und Preisverhandlung in Deutschland und Europa erforderlich? Auf diese Fragen formuliert das vorliegende ePaper Antworten und demonstriert ein Kalkulationsschema zur Preissetzung.
Preissetzung bei ambulantisierbaren medizinischen Leistungen: Eine Analyse der Auswirkungen einer erhöhten ambulanten bzw. einheitlichen, sektorengleichen Vergütung
Martin Rößler, Claudia Schulte, Michael Heimhardt, Uwe Repschläger, Danny Wende2. Februar 2023
In diesem ePaper widmet sich das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) der Vergütung ambulantisierbarer medizinischer Leistungen. Zwei aktuell diskutierte Ansätze zur Anpassung der ökonomischen Rahmenbedingungen für die Erbringung entsprechender Leistungen werden hierbei einer formalen Analyse unterzogen: 1) die isolierte Erhöhung der ambulanten Vergütung (ohne Anpassung der stationären Vergütung), 2) die Einführung einer einheitlichen, sektorengleichen Vergütung. Für beide Ansätze werden unter anderem Preisobergrenzen hergeleitet, deren Überschreitung notwendigerweise in eine Erhöhung der sektorenübergreifenden Gesamtkosten resultiert. Zur praktischen Anwendung der analytischen Ergebnisse wird begleitend zu dem ePaper eine Excel-Datei bereitgestellt.
Analysepapier zu Botendiensten von Apotheken
Nikolaus Schmitt, Danny Wende27. Oktober 2022
Die Lieferung von Arzneimitteln in die Häuslichkeit durch Botendienste niedergelassener Apotheken ist seit vielen Jahren bundesweit gängige Praxis. Seit Mai 2020 gibt es hierfür eine Vergütung durch die Krankenkassen. Diese im Rahmen der Coronaschutzmaßnahmen eingeführte und zunächst befristete Regelung wurde Ende 2020 dauerhaft in das Sozialgesetzbuch integriert.
Nach 24 Monaten wird es Zeit, ein analytisches Zwischenfazit zu ziehen: Wie hat sich diese Logistik-Leistung entwickelt? In welchem Umfang erfolgt sie und wie hoch ist die Quote? Gibt es regionale Unterschiede? Welche Patienten und welche Altersgruppen stehen im Mittelpunkt? Wie viele Apotheken rechnen Botendienste ab und wie weit sind die Lieferwege?
Diese und weitere Fragen rund um die Botendienste durch Apotheken werden im vorliegenden ePaper empirisch basiert beantwortet.
Die Kontextprüfung im Rahmen des IGES-Vorschlags zum ambulanten Operieren. Eine Analyse der Relevanz und Aussagekraft der Kontextfaktoren bei der Ermittlung des Ambulantisierungspotenzials
Martin Rößler, Claudia Schulte, Uwe Repschläger, Christoph Sievers, Danny Wende19. Oktober 2022
Die Kontextprüfung im Rahmen der Bestimmung ambulantisierbarer Krankenhausfälle ist ein wesentlicher Bestandteil des IGES-Gutachtens zur Weiterentwicklung des AOP-Katalogs. Das vorliegende ePaper widmet sich auf empirischer Basis und unter Einbezug stationärer und ambulanter Daten der BARMER der Validität der Kontextprüfung und der Aussagekraft einzelner Kontextfaktoren. Die Analyseergebnisse bestätigen die Eignung der vorgeschlagenen Kontextprüfung und zeigen Unterschiede in der Trennschärfe einzelner Kontextfaktoren sowie deren Interaktionen auf. Die Anwendung eines statistischen Modells weist darüber hinaus auf ein deutlich größeres erwartetes Ambulantisierungsvolumen hin, als es eine naive Anwendung der Kontextprüfung erwarten ließe.
Corona: Auswirkungen der Pandemie auf die medizinische Versorgung in Deutschland und der Schweiz
Caroline Bähler, Manuel Elmiger, Dagmar Hertle, Carola A. Huber, Claudia Schulte, Andri Signorell, Danny Wende13. Oktober 2022
Die zweite gemeinsame Veröffentlichung von der BARMER und der Helsana aus der Schweiz vergleicht anhand von drei ausgewählten Versorgungsbeispielen, inwieweit die Einschränkungen während der Coronapandemie Folgen für die medizinische Versorgung hatten. Die elektiven stationären Eingriffe wurden am Beispiel der Knie-Endoprothetik untersucht, Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung am Beispiel der Mammographie, und als Beispiel für die Basisimpfungen bei Kleinkindern diente die Mumps-Masern-Röteln-Impfung. Auf der Basis von Abrechnungsdaten wurde analysiert, wie sich die Corona-bedingten Einschränkungen tatsächlich in den Jahren 2020 und 2021 auf die unterschiedlichen Versorgungssettings ausgewirkt haben. Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten fanden sich in den beiden Ländern, die den Lockdown durchaus unterschiedlich gehandhabt haben? Die detaillierte länderübergreifende Gegenüberstellung schafft Transparenz.
Brustkrebsfrüherkennung: Ein Beitrag zur Frage, ob die Altersgrenzen des Mammographie-Screening-Programms in Deutschland ausgeweitet werden sollten
Dagmar Hertle, Danny Wende, Claudia Schulte, Ingrid Mühlhauser14. Juli 2022
Diagnostische Maßnahmen zur Erkennung von Brustkrebs stehen im Fokus des neuen bifg-ePapers. Anlass ist die aktuell diskutierte Ausweitung der Altersgrenzen im Mammographie-Screening-Programm (MSP) auf Frauen ab 45 und bis 74 Jahre. Dazu liegt eine Nutzenbewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen vor (Vorbericht vom April 2022). Aufgrund fehlender Daten ist es jedoch derzeit nicht möglich, die Auswirkungen von diagnostischen Maßnahmen außerhalb des MSP in die Bewertung einzubeziehen. Routinedaten der BARMER können hier einen Beitrag leisten. Die Analysen zeigen, dass im 2-Jahreszeitraum 2018/2019 bei jeder dritten Versicherten zwischen 30 und 79 Jahren mindestens eine Mammographie abgerechnet wurde. In der Altersgruppe des MSP (50-69 Jahre) wurden etwa fünfmal häufiger Brustkrebsdiagnosen außerhalb des MSP gestellt, wobei 83% der Mammographien innerhalb des MSP stattfanden. Die Nutzenbewertung sollte den Einfluss möglichst aller diagnostischen Maßnahmen einbeziehen und die Risiken des MSP berücksichtigen.
Ergänzende Auswertungen zum IGES-Vorschlag zum ambulanten Operieren
Uwe Repschläger, Martin Rößler, Claudia Schulte, Christoph Sievers, Danny Wende16. Mai 2022
Mit dem kürzlich vorgelegten Gutachten zu ambulanten Operationen und sonstigen stationsersetzenden Eingriffen unter Federführung des IGES Instituts wurde eine wichtige Grundlage zur Erweiterung des AOP-Katalogs geschaffen. Das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) widmete sich darauf aufbauend bereits der Bestimmung des tatsächlichen Ambulantisierungspotenzials auf Basis von Routinedaten der BARMER. Diese Analysen werden in dem vorliegenden ePaper erweitert und vertieft. Neben einer Betrachtung des Ambulantisierungspotenzials in Abhängigkeit von Patienten- und Krankenhausmerkmalen werden dessen regionale Verteilung und Konzentration auf einzelne Leistungen in den Blick genommen. Die erzielten Ergebnisse zeigen die Plausibilität der Gutachterempfehlungen und weisen zugleich auf weitere Analysebedarfe hin.
Biosimilars im Fokus. Diskussionspapier zur Substitution von Biosimilars in Apotheken
Nikolaus Schmitt, Birgit Heltweg5. Mai 2022
Biosimilars werden nach dem Patentablauf biologisch hergestellter Arzneimittel zugelassen. Sie sind medizinisch-therapeutisch gleichwertig gegenüber dem Original und haben einen niedrigeren Preis. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft empfiehlt daher, sowohl bei der Erst- als auch bei der Folgeverordnung diese wirtschaftlichere Alternative zu wählen. Die Akzeptanz und Umsetzung dieser Empfehlung durch die Ärzte erfolgt regional und wirkstoffbezogen unterschiedlich. Diese Unterschiede sind medizinisch nicht zu erklären. Daher hat der Gesetzgeber 2019 beschlossen, dass der Einsatz von Biosimilars durch die Substitution in den Apotheken unterstützt wird. Bis August 2022 soll der G-BA die Regularien hierfür bestimmen. Wir haben untersucht, wie sich die Verordnung von Biosimilars entwickelt hat und wie die regionale Situation aussieht.
IGES-Gutachten zur Ausweitung ambulanter Operationen – Eine Potenzialermittlung unter Berücksichtigung des Behandlungskontextes
Uwe Repschläger, Martin Rößler, Claudia Schulte, Christoph Sievers, Danny Wende8. April 2022
„Ambulant vor stationär“ – diesen Grundsatz hat das MDK-Reformgesetz nochmals unterstrichen und eine Ausweitung des ambulanten Potenzials zum Ziel erklärt. Die Einigung der beteiligten Selbstverwaltungspartner soll auf Basis eines Gutachtens erfolgen, welches nun vorliegt. Das Konzept besteht aus zwei Teilen: Zunächst wird auf der Basis von Operationsschlüsseln und DRGs das Gesamtpotenzial an ambulantisierbaren Fällen erzeugt. Anschließend wird diese Gesamtmenge wieder reduziert um Fälle, die aufgrund weiterer Behandlungen während des gleichen Falls oder aufgrund bestimmter Merkmale der Patientin bzw. des Patienten stationär bleiben sollten. Alle Schritte lassen sich exemplarisch an den Daten der BARMER durchführen, so dass die Wirkung des Vorschlags abgeschätzt werden kann. Die Ergebnisse werden im aktuellen ePaper vorgestellt.
Corona-Impfung: Was Krankenkassen zur Evaluation beitragen könn(t)en
Pedro Ballesteros, Dirk Brandt, Dagmar Hertle, Tanja Meckenstock, Claudia Schulte, Danny Wende22. März 2022
Die Datenlage zu Corona in Deutschland ist unzureichend. Daher müssen aktuell viele Fragen, insbesondere zu Impfungen und deren Wirksamkeit, unbeantwortet bleiben. Es gibt allerdings eine Ausnahme: die Impfungen in Arztpraxen im zweiten Quartal 2021. Obwohl Impfungen, die zu anderer Zeit oder in Impfzentren verabreicht wurden, im Datensatz fehlen müssen, lassen sich hieraus Erkenntnisse gewinnen. Auf Basis dieser Information wird überprüft, ob der Kreis der geimpften Personen in Einklang steht mit den Vorgaben der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Risikogruppen und deren Priorisierung. Außerdem wird der Effekt der Impfungen auf Krankenhauseinweisungen und Beatmungsfälle im zweiten Halbjahr 2021 untersucht.
Reformvorschläge für eine Weiterentwicklung der stationären Versorgungsstrukturen und der Krankenhausfinanzierung
Christoph Straub, Uwe Repschläger14. Oktober 2021
Vor Beginn der Corona-Pandemie hatte die Diskussion um eine Strukturreform des stationären Sektors ihren Höhepunkt erreicht. Durch deren Ausbruch blieb die Reform ungeachtet des weiterhin großen Handlungsbedarfs allerdings zunächst aus. Die nächste Regierung wird sich dieser Aufgabe nun stellen müssen. Die BARMER legt daher ein Konzept vor, mit dem die Elemente Versorgungsstruktur, Vergütung und Finanzierung gemeinsam reformiert werden. Oberstes Ziel ist dabei die Verbesserung bzw. Sicherstellung der Qualität der Krankenhausversorgung, um die Teilhabe aller Bürger am medizinischen Fortschritt zu gewährleisten. Dies erfordert eine gezielte Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft und deren zukunftssichere Finanzierung.
ICD-11: Mehr als nur ein Update
Christoph Sievers24. August 2021
Die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) wird weltweit eingesetzt, um Krankheiten zu definieren und voneinander abzugrenzen. Sie ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt im Gesundheitswesen und unverzichtbar für die Dokumentation und Kommunikation medizinischer Inhalte. In Deutschland ist die ICD-10 tief im Gesundheitswesen verankert und hat eine zentrale Position in den Entgeltsystemen. Die neue elfte Revision der ICD wurde 2019 von der WHO vorgestellt und soll bereits ab 2022 zur Dokumentation der Todesursache verwendet werden. Es ist also höchste Zeit, sich näher mit der ICD-11 zu beschäftigen – denn sie ist mehr als nur ein Update.
Stationäre Mindestmengen in Deutschland und der Schweiz:
Zwischen Evidenz und Praxis
Caroline Bähler, Eva Blozik, Dagmar Hertle, Annette Jamieson, Kevin Migliazza, Markus Näpflin, Uwe Repschläger, Claudia Schulte, Danny Wende, Friederike Wilke
8. Juni 2021
Dieses ePaper stellt die erste Veröffentlichung aus der Zusammenarbeit zwischen der BARMER und der Helsana aus der Schweiz dar. Die geplante Reihe verfolgt das übergeordnete Ziel, Transparenz bezüglich der Versorgung in den Gesundheitssystemen zu schaffen, Unterschiede aufzuzeigen und daraus Impulse zur Optimierung von Qualität und Wirtschaftlichkeit abzuleiten. In dieser ersten gemeinsamen Publikation wird das Thema Mindestmengen in der stationären Versorgung betrachtet.
Ein Modell zur Optimierung der Corona-Impfstrategie
Pedro Ballesteros, Dagmar Hertle, Uwe Repschläger, Claudia Schulte, Danny Wende19. Januar 2021
Mit der Coronavirus-Impfverordnung hat die Bundesregierung die Impfreihenfolge für die gesamte Bevölkerung grob festgelegt, indem sie vier Gruppen mit absteigender Priorität definiert hat. Der vorliegende Artikel stellt ein Modell vor, das in der Lage ist, das Hospitalisierungs-, Beatmungs- bzw. Versterberisiko aufgrund diverser Vorerkrankungen zu konkretisieren und so zielgenauer zu priorisieren. Es kann einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Impfstrategie und zur Erreichung der Impfziele leisten.
Zwischenbilanz nach der ersten Welle der Corona-Krise 2020.
Richtungspapier zu mittel- und langfristigen Lehren
Boris Augurzky, Reinhard Busse, Ferdinand Gerlach, Gabriele Meyer
24. November 2020
Nach der ersten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland ist es Zeit, die bisherigen Erfahrungen auszuwerten und mögliche Ableitungen bzw. Lehren nicht nur für die aktuelle Lage, sondern auch für die Zukunft zu formulieren. Nach dem Motto „lessons learned“ beleuchtet das vorliegende Richtungspapier ausgewählte, konkrete Reformperspektiven. Begleitet wurde die Veröffentlichung durch einen Expertentalk, der live auf YouTube übertragen wurde und nun on demand zur Verfügung steht.