Wohlfahrtsbasierte Versorgungsplanung

Das Ziel der Versorgungsplanung im Gesundheitswesen besteht in der Sicherstellung einer bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung. Zur Erreichung dieses Ziels muss sich die Versorgungsplanung an den Bedarfen der Bevölkerung orientieren und deren zeitliche und regionale Heterogenität berücksichtigen. International werden unterschiedliche Ansätze zur Planung von gesundheitlichen Versorgungsstrukturen eingesetzt. Die überwiegende Mehrheit dieser Ansätze verwendet dabei die Erreichbarkeit von Versorgungsangeboten durch Patientinnen und Patienten als zentrales Kriterium. Qualitätsaspekte werden dahingegen seltener empirisch fundiert in die Planung einbezogen. Im Rahmen dieses Projektes werden neue methodische Ansätze zur Versorgungsplanung entwickelt und exemplarisch zum Einsatz gebracht. Im Zentrum steht dabei der Nutzen der Bürgerinnen und Bürger als Grundlage für die Bewertung konkreter Versorgungsstrukturen. Der Nutzen der/des Einzelnen wird unter Berücksichtigung von (Outcome-)Qualität und Erreichbarkeit der zu planenden Gesundheitsleistungen abgebildet. Durch Anwendung von Grundkonzepten der Wohlfahrtsökonomik wird anschließend die aus einer Versorgungsstruktur resultierende soziale Wohlfahrt abgeleitet. Diese soziale Wohlfahrt stellt das zentrale Gütekriterium der Planung dar. Auf diese Weise werden Trade-Offs zwischen Qualität und Erreichbarkeit messbar gemacht und eine auf den Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger basierende Versorgungsplanung ermöglicht.

Kontakt: Dr. Martin Rößler

Welfare-based health planning

The objective of health planning is to ensure needs-based, high-quality health care. To achieve this objective, health planning must take the needs of the population and their temporal and regional heterogeneity into account. Different approaches are used internationally to plan healthcare structures. Most of these approaches use the accessibility of healthcare services by patients as a central criterion. Quality aspects are rarely incorporated into planning on an empirical basis. This project develops new methodological approaches to health planning and applies them to selected use cases. At the core of these approaches is the utility of citizens as the basis for evaluating specific care structures. The utility of each individual is modeled by taking (outcome) quality and accessibility of the planned healthcare services into account. By applying basic concepts of welfare economics, the social welfare resulting from a specific care structure is then derived. This social welfare represents the central quality criterion for health planning. In this way, trade-offs between quality and accessibility are made measurable and care planning based on citizens' preferences is made possible.

Contact: Dr. Martin Roessler

Projektpartner/Project partners

  • BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg), vertreten durch Dr. Martin Rößler
  • Professur für Extrakorporale Lungenersatzverfahren, Universität Witten/Herdecke, vertreten durch Prof. Dr. Christian Karagiannidis
  • RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, vertreten durch Prof. Dr. Boris Augurzky
  • Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und Technische Universität Dresden, vertreten durch Prof. Dr. Jochen Schmitt