BARMER
Pflegereport 2022
Alljährlich liefert der BARMER Pflegereport einen Überblick zur Finanzierung, Regulierung und Versorgung in der Langzeitpflege. Die Standardberichterstattung umfasst unter anderem Fallzahlen, Inzidenzen, Prävalenzen und Pflegeverläufe. Eine Vielzahl an Ergebnissen wird in Form von interaktiven Grafiken auf der Website bereitgestellt. Daneben widmet sich jeder Band einem ausgewählten Schwerpunktthema.
ISBN: 978-3-946199-80-9
Die Printversion ist zum Preis von 14,90 € über den Buchhandel zu beziehen.
Stationäre Versorgung und COVID-19
Die COVID-19-Pandemie beeinflusst die Heimpflege seit 2020 entscheidend. Das Schwerpunktkapitel des vorliegenden Reports beschäftigt sich daher mit den Entwicklungen der stationären Pflege seit Beginn der Pandemie. Dabei stehen die Betroffenheit der Pflegekräfte und der Pflegebedürftigen sowie die durch die Pandemie ausgelösten Veränderungen der Inanspruchnahmen im Fokus. Im ersten Kapitel wird zudem auf die Zusatzausgaben im Rahmen der COVID-19-Pandemie eingegangen, während in der Standardberichterstattung Versorgungsstrukturen, Fallzahlen, Inzidenzen, Prävalenzen und Pflegeverläufe differenziert nach Bundesländern dargestellt werden.
Pflegekräfte im Pflegeheim hatten in den ersten beiden Coronawellen mehr als viermal so viele AU-Fälle mit COVID-19 wie Erwerbstätige in anderen Berufen und Branchen. In den ersten beiden Coronawellen waren bis zu 61 Prozent der mit COVID-19 Verstorbenen Heimbewohnende. Bis Dezember 2021 ist dieser Wert auf 30 Prozent gesunken. Da die therapeutischen Möglichkeiten zunächst begrenzt waren und eine Impfung bis Ende 2020 nicht verfügbar war, haben Pflegeheime drastische Kontaktsperren zur Begrenzung der Infektionsausbreitung durchgesetzt. Dabei war die Inanspruchnahme stationärer Pflege in den ersten beiden Coronawellen rückläufig. Zum Ende der ersten Welle hat sich die Zahl der Nutzer von Kurzzeitpflege innerhalb eines Monats sogar von 68.000 auf 34.000 halbiert. Die bis Februar 2020 stetig gestiegene Zahl Pflegebedürftiger in der teilstationären Pflege ging anschließend von 180.000 auf 161.000 bis Januar 2021 zurück. Zum Ende des Jahres 2021 setzten Normalisierungstendenzen in der Inanspruchnahme ein.
Pflegeheime hatten coronabedingt Mehrausgaben und durch Leerstände Mindereinnahmen, die von der Pflegeversicherung übernommen wurden. In der Summe beliefen sich die diesbezüglichen Mehrausgaben der Pflegeversicherung bis zum 1. Quartal 2022 auf 9,2 Milliarden Euro. Eine derartige gesamtgesellschaftliche Aufgabe müsste ordnungspolitisch aus Steuermitteln finanziert werden – wie dies auch im Koalitionsvertrag festgelegt ist. Stattdessen belaufen sich die bis zum Ende des Jahres 2022 geleisteten Bundeszuschüsse in der Summe nur auf 4,0 Milliarden Euro, so dass eine Finanzierungslücke von 5,2 Milliarden Euro verbleibt. Dabei sind die coronabedingten Mehrausgaben des 2. bis 4. Quartals 2022 noch gar nicht berücksichtigt. Gesamtgesellschaftliche Aufgaben werden damit erneut über Beitragsmittel finanziert.
Ergänzt wird der Report durch interaktive Grafiken, die vertiefende Analysen ermöglichen.
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Weitere Ausgaben
Hier finden Sie die Ausgaben weiterer Jahre.
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BARMER Pflegereport 2024Pflegerisiko und Pflegedauer
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BARMER Pflegereport 2023Pflegebedürftige im Krankenhaus
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BARMER Pflegereport 2021Wirkungen der Pflegereformen und Zukunftstrends
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BARMER Pflegereport 2020Belastungen der Pflegekräfte und ihre Folgen
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BARMER Pflegereport 2019Ambulantisierung der Pflege
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BARMER Pflegereport 2018Pflegende Angehörige
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BARMER Pflegereport 2017Junge Pflegebedürftige
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BARMER GEK Pflegereport 2016Wie Menschen in Deutschland gepflegt werden, hängt vom Wohnort der Pflegebedürftigen ab.
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BARMER GEK Pflegereport 2015Pflegen zu Hause
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BARMER GEK Pflegereport 2014Zahnärztliche Versorgung Pflegebedürftiger
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BARMER GEK Pflegereport 2013Rehabilitation bei Pflegebedürftigkeit
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BARMER GEK Pflegereport 2012Kosten bei Pflegebedürftigkeit
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BARMER GEK Pflegereport 2011Zusätzliche Betreuungsleistungen
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BARMER GEK Pflegereport 2010Demenz und Pflege
Aktuelles
15. Oktober 2025
Krankenhausreport 2025 –
Demenzerkrankte in der akutstationären Versorgung
Der demografische Wandel stellt das deutsche Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Mit der zunehmenden Zahl älterer Menschen nimmt auch die Bedeutung demenzsensibler Versorgung im Krankenhaus zu. Die ungewohnte Umgebung, ein unstrukturierter Tagesablauf und fehlende Bezugspersonen während eines Krankenhausaufenthalts können demenztypische Verhaltensauffälligkeiten auslösen oder verstärken. So begegnen Kliniken immer häufiger einer Patientengruppe, deren Krankheitsbild eine besondere medizinische, pflegerische sowie strukturelle Aufmerksamkeit erfordert. Der diesjährige Report geht der Frage nach, wie sich stationäre Aufenthalte auf die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf von Menschen mit Demenz auswirken, und leistet einen datenbasierten Beitrag zur aktuellen Diskussion über die stationäre Versorgung dieser wachsenden Patientengruppe.
2. Oktober 2025
Hausärzteprognose 2040 – Wie wird sich die hausärztliche Versorgung entwickeln?
Die hausärztliche Versorgung ist oft die erste Anlaufstelle in unserem Gesundheitssystem – und entscheidend für eine flächendeckende, patientennahe medizinische Betreuung. Doch demografische, medizinische und gesellschaftliche Veränderungen stellen ihre Zukunft vor große Herausforderungen – und neue Versorgungskonzepte wie das geplante Primärarztsystem könnten zukünftig tief in die Versorgungsstruktur eingreifen. Es stellt sich die Frage: Wie lässt sich eine bedarfsgerechte hausärztliche Versorgung in Zukunft sicherstellen? In Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung hat das bifg eine Projektion der hausärztlichen Versorgung bis zum Jahr 2040 entwickelt. Ziel ist es, frühzeitig Handlungsbedarfe zu identifizieren und Impulse für eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesundheitsversorgung zu geben.
30. September 2025
Hilfsmittelreport 2025 –
Stand und Entwicklung der Hilfsmittelversorgung in Deutschland
Der aktuelle Hilfsmittelreport analysiert empirische Daten zur ambulanten Hilfsmittelversorgung in Deutschland für die Jahre 2020 bis 2024. Einzelne Hilfsmittel-Produktgruppen entwickeln sich mit unterschiedlicher Dynamik und regionalen Schwerpunkten. Das Autorenteam untersucht datenbasiert die Ursachen dieser Entwicklungen und nimmt eine fachliche Einordnung vor. Ergänzt wird der Report durch den interaktiven Hilfsmittel-Atlas, der es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, verschiedenste kennzahlbasierte Analysen der Hilfsmitteldaten nach individuellen Vorstellungen vorzunehmen. Darüber hinaus wird ein Überblick zu den aktuell an anderer Stelle veröffentlichten empirischen Hilfsmittelinformationen gegeben. So soll ein möglichst vollständiges Bild der Informationslage zur Hilfsmittelversorgung in Deutschland vermittelt werden.
25. September 2025
BARMER Arzneimittelreport 2025: Herpes zoster
Herpes zoster ist eine äußerst unangenehme Erkrankung und kann durch anhaltende Schmerzen zu Einschränkungen der Lebensqualität führen. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten bleibt nach Abklingen des Ausschlags für Wochen oder Monate ein sogenannter postherpetischer Nervenschmerz zurück, der quälend und so stark sein kann, dass eine Behandlung mit Opioiden erforderlich ist.
Seit Dezember 2018 empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Herpes zoster als Standardimpfung bei Personen ab dem Alter von 60 Jahren. Das neu erschienene ePaper des Arzneimittelreports 2025 widmet sich dem Thema und untersucht die Erkrankung und die Inanspruchnahme der Herpes-zoster-Impfung mithilfe von BARMER-Routinedaten. Werden die Impfziele erreicht? Gibt es Unterschiede bei der Impfrate hausärztlicher Praxen? Welche Strategien zur Verbesserung der Impfrate lassen sich ableiten?
8. Juli 2025
BARMER Krankenhausreport – Adipositaschirurgie
Die Häufigkeit von Adipositas in Deutschland hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Adipositas geht häufig mit zahlreichen Folge- und Begleiterkrankungen einher, darunter Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bariatrische Operationen stellen eine Behandlungsoption dar, wenn konservative Adipositastherapien wie Bewegung und Diät nicht erfolgreich sind. Ihre Bedeutung und Häufigkeit sind in den vergangenen Jahren angestiegen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 26.250 bariatrische Operationen durchgeführt.
Das vorliegende Paper untersucht die Veränderung der Zahl der Eingriffe über die Zeit, die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen bariatrischer Eingriffe innerhalb von zehn Jahren nach der Operation, die Auswirkungen bariatrische Operationen auf die Häufigkeit und Dauer von Krankenhausaufenthalten sowie das Auftreten von Folgeerkrankungen und anderer Effekte.
17. Juni 2025
Neuerscheinung:
Gesundheitswesen aktuell 2025
Zentrale Themen der jüngsten Diskussionen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens waren unter anderem die auskömmliche und nachhaltige Finanzierung der Kranken- und Pflegeversicherung, die Gestaltung der Versorgungsabläufe sowie die Entbürokratisierung und Digitalisierung des Gesundheitswesens. Zu diesen Themen beinhalten die vorliegenden zehn Artikel der 18. Ausgabe von „Gesundheitswesen aktuell“ zahlreiche Analysen, Hinweise und Handlungsvorschläge – sie zeigen auf, wie das Gesundheitswesen gestärkt werden kann und unnötige Aufwendungen entfallen können.
Alle Beiträge finden Sie als Open-Access-Publikationen auf unserer Website als Download.