Fokus: Verwendung von Dentalamalgam: Aktuelle Versorgungsrealität und Auswirkungen des bevorstehenden Amalgamverbots

Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Amalgamverbots in der Europäischen Union beleuchtet das ePaper, das im Rahmen des Zahnreports veröffentlicht wird, die aktuelle Verwendung und Bedeutung von Amalgam in der vertragszahnärztlichen Versorgung und untersucht das Versorgungsgeschehen mithilfe von Routinedaten der BARMER. Zahnärztliches Amalgam ist ein seit langer Zeit durchaus umstrittener, dennoch weltweit anerkannter und sehr langlebiger Zahnfüllungswerkstoff für den Seitenzahnbereich, der sich auch in zum Teil schwierigen Behandlungssituationen gut und sicher verarbeiten lässt. Doch seit seiner sich etablierenden Verwendung als Zahnfüllungswerkstoff kamen immer wieder Diskussionen auf, ob diese relativ großzügige Verwendung von hochtoxischem Quecksilber als permanenter Werkstoff im menschlichen Organismus nicht zu Gesundheitsschäden führt. Dies hat unter anderem zu einer rückläufigen Verwendung von Amalgam als Füllungswerkstoff in den westlichen Industrienationen geführt. Durch die Kennzeichnungspflicht von Amalgamfüllungen ab dem 01. Januar 2021 im vertragsärztlichen Bereich ist es möglich, die Abrechnungsdaten im Hinblick auf die Verwendung von Amalgam im Seitenzahnbereich für die Jahre 2021–2023 zu untersuchen und Antworten auf interessante Fragen zu liefern. Wie hoch ist der Anteil der Füllungspatientinnen und -patienten mit Amalgaminanspruchnahme im Seitenzahnbereich? Lassen sich regionale Unterschiede feststellen? Und wie hoch ist der Anteil der Praxen, die mindestens eine Amalgamfüllung abgerechnet haben?