Fokus: Hautkrebs – Häufigkeit und Risikofaktoren
Thomas G. Grobe, Patrizio Vanella, Joachim Szecsenyi
Das vorliegende ePaper, das im Rahmen des Arztreports 2025 veröffentlicht wird, widmet sich dem Thema „Hautkrebs – Häufigkeit und Risikofaktoren“.
Im Rahmen des Arztreports 2025 befasst sich das erste ePaper mit der Häufigkeit sowie den Risikofaktoren für Hautkrebserkrankungen in Deutschland. Bei Hautkrebs sind zwei grundlegend unterschiedliche Arten von Erkrankungen zu unterscheiden. Umgangssprachlich wird zwischen schwarzem (bösartigem) und weißem (zumeist nur lokal wachsendem) Hautkrebs unterschieden – in Fachpublikationen wird oft von malignen Melanomen und nicht-melanotischem Hautkrebs gesprochen.
Nach bundesweiten Auswertungen von Registerdaten waren maligne Melanome im Jahr 2020 bei Frauen mit 11.320 Neuerkrankungsfällen die vierthäufigste und bei Männern mit 12.240 Fällen die fünfthäufigste Krebserkrankung. Zur Betrachtung der aktuellen Situation in Deutschland werden im vorliegenden ePaper sowohl Zahlen nach dem Krebsregister als auch Routinedaten der BARMER analysiert. Im Rahmen der BARMER-Auswertungen wurden Hautkrebsdiagnosen gemäß ICD-10 (C43, C44) aus der ambulanten und stationären Versorgung berücksichtigt und in einem Zeitraum von 2005 bis 2023 betrachtet. Laut BARMER-Daten liegt ein starker Anstieg der Hautkrebs-Diagnoseprävalenzen von 2005 bis 2023 vor. Die Zahl der Personen mit dokumentierter Diagnose eines malignen Melanoms (C43) stieg nach den Hochrechnungen für Deutschland von 188.603 im Jahr 2005 auf 417.400 im Jahr 2023 um 121 Prozent, die Zahl der Personen mit nicht-melanotischem Hautkrebs (C44) von 638.485 auf 1.825.578 um 186 Prozent. Im Jahr 2023 war demnach in Deutschland die Diagnose eines schwarzen Hautkrebses bei mehr als doppelt so vielen Personen wie 2005 dokumentiert, bei nahezu dreimal so vielen wie 2005 die Diagnose eines weißen Hautkrebses.
Das Paper liefert zudem geschlechts- und altersgruppenspezifische Ergebnisse sowie im zweiten Teil einen Überblick über Risikofaktoren für Hautkrebserkrankungen. Die Risikofaktoren nach Angaben aus wissenschaftlichen Publikationen wurden versuchsweise auch mit Routinedaten nachgebildet. Die Analysen zeigen, dass sich für eine Vielzahl der Risikofaktoren vorab beschriebene Zusammenhänge grundsätzlich auch mit Routinedaten statistisch verifizieren lassen. Die vollständigen Analysen sowie Erläuterungen zu den Diskrepanzen zwischen Krebsregisterdaten und Routinedaten der BARMER finden Sie im veröffentlichten ePaper.
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