BARMER Heil- und Hilfsmittelreporte 2022
Die Heil- und Hilfsmittelreporte der BARMER geben aufschlussreiche Einblicke in die Versorgung der Versicherten mit Hilfsmitteln und Heilmitteln. Die Reporte erscheinen unterjährig als reine Onlinepublikationen und werden ergänzt durch interaktive Grafiken.

Heilmittelreport 2022
Der Gesetzgeber beauftragte Krankenkassen und Leistungserbringer, die Vergütung im Heilmittelbereich deutlich zu erhöhen und bundesweit zu vereinheitlichen. Ein wesentliches Ziel dabei war, den Berufsstand der Heilmitteltherapeuten attraktiver zu gestalten und dadurch Nachwuchsgewinnung zu fördern und die künftige Versorgung sicherzustellen. Die Vereinheitlichung bundesweiter Rahmenverträge wurde bis 2021 erfolgreich umgesetzt. Schiedsstellenverfahren konnten zum Abschluss gebracht werden. Das Vergütungsniveau im Heilmittelbereich wurde wie vorgegeben vereinheitlicht und um bis zu 60 Prozent angehoben. Die Anzahl der Heilmittelbetriebe hat sich in den letzten Jahren dadurch erhöht. Die zunehmende Entscheidung zur Selbstständigkeit ist ein positiver Trend für die Wahlmöglichkeiten der Patientinnen und Patienten und wurde gefördert durch eine im Vergleich zur Steigerung bei den Leistungsvergütungen erheblich geringere Einkommenssteigerung bei den Angestellten.
Die Behandlung von Menschen mit Rückenschmerzen bildet einen wesentlichen Schwerpunkt der physiotherapeutischen Versorgung. Dabei sind jedoch gemäß medizinischer Leitlinien nicht alle physiotherapeutischen Maßnahmen gleich gut geeignet. Besonders empfohlen wird die aktivierende Therapie der Krankengymnastik einschließlich des Erlernens von Eigenübungen, mit denen Betroffene die Therapie im häuslichen oder beruflichen Umfeld fortsetzen können. Erfolgt die Verordnung physiotherapeutischer Leistungen entlang der Leitlinien? Gibt es regionale oder andere Unterschiede? Das ist das zweite Schwerpunktthema des Heilmittelreports 2022.
Der Heilmittel-Atlas bietet darüber hinaus umfassende Möglichkeiten zur interaktiven Analyse von Heilmitteldaten der GKV mittels Kennzahlen über einen Zeitraum von vier Jahren. Ergänzt wurden für den gesamten Zeitraum die Daten zur Anzahl und Struktur der ambulanten Heilmittelbetriebe einschließlich ihrer Zusatzqualifikationen. Diese Kennzahlen können bis auf Ebene der Bundesländer analysiert werden.
Hilfsmittelreport 2022
Der Hilfsmittelreport der BARMER gibt Aufschluss über die Entwicklungen und den Umfang der Versorgung der GKV-Versicherten mit Hilfsmittelprodukten und Dienstleistungen – ein Bereich, der nicht weniger als neun Milliarden Euro Ausgaben umfasst. Hier liefert der Report Einblicke in Kosten- und Versorgungsstrukturen bis hinunter auf die Ebene der einzelnen Hilfsmittel-Produktgruppen. Die Analysen lassen sich individuell durch die Nutzung des Hilfsmittel-Atlas ergänzen, der die Zahlen in interaktiver Form grafisch als Landkarte und Diagramm sowie tabellarisch über einen CSV-Download aufbereitet.
Ein besonderes Augenmerk wird auf Qualitätsaspekte der Hilfsmittel-Versorgung aus Sicht der Versicherten gelegt. Dazu werden die Ergebnisse zahlreicher Versichertenbefragungen der BARMER analysiert. Zudem wird untersucht, ob sich aus den Daten ein Zusatznutzen bei der Verwendung von Systemen zur kontinuierlichen Glukosemessung, die 2016 durch den Gemeinsamen Bundesausschluss für gesetzlich Versicherte zugelassen wurden, erkennen lässt.
Dokumente zum Download
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Weitere Ausgaben
Hier finden Sie die Ausgaben weiterer Jahre.
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BARMER Heil- und Hilfsmittelreport 2021
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BARMER Heil- und Hilfsmittelreport 2019
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BARMER Heil- und Hilfsmittelreport 2018
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BARMER Heil- und Hilfsmittelreport 2017Anwendung von TENS-Geräten
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2016
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2015
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2014
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2013
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2012
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2011
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BARMER GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2010Physiotherapie bei Kindern
Aktuelles
10. Mai 2023
BARMER Versorgungs- und Forschungskongress 2023
Am 13. September 2023 findet der BARMER Versorgungs- und Forschungskongress statt. Wir freuen uns, den Kongress in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung in Berlin ausrichten zu können. In diesem Jahr widmet sich der Kongress zwei Themen. In einer Vormittagssession geht es um das Thema „Kindergesundheit – neue Wege in der Versorgung?“. Wie sieht es mit der Versorgungsforschung bei Kindern aus? Welche Forschungsfragen werden aktuell diskutiert? Namhafte Expertinnen stellen Beispiele vor, wie Ansätze aus der Forschung in realen Projekten umgesetzt werden. „Krankenhausreform – was kommt da auf uns zu?“ lautet das Thema der Nachmittagssession. Mit dem Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach diskutieren hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Versorgungsexpertinnen und -experten und stellen die Keypoints zu diesem Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive dar. Die Anmeldung ist freigeschaltet! Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt.
10. Mai 2023
Neues ePaper zur bürgerzentrierten Krankenhausstrukturplanung
In diesem ePaper skizziert das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) einen neuen methodischen Ansatz zur bürgerzentrierten Krankenhausstrukturplanung. Im Zentrum dieses Ansatzes steht die Abbildung der Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich des Trade-offs zwischen der Erreichbarkeit und der Qualität medizinischer Leistungen. Auf diese Weise wird der Nutzen der/des Einzelnen aus einer konkreten Versorgungsstruktur quantifizierbar. Die Nutzen der Bürgerinnen und Bürger werden anschließend zu einem Indikator für soziale Wohlfahrt aggregiert. Diese soziale Wohlfahrt stellt schließlich das Kriterium für die Güte der Krankenhausstrukturplanung dar. So ermöglicht der hier vorgeschlagene Ansatz eine auf den Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger basierende, wohlfahrtsoptimale Krankenhausstrukturplanung.
14. März 2023
Neuerscheinung:
BARMER Arztreport 2023 – Kindergesundheit
Der Schwerpunkt des diesjährigen Reports widmet sich der Gesundheit von Kindern. Ein erster Teil befasst sich dabei mit klassischen Kinderkrankheiten wie beispielsweise Scharlach, Windpocken sowie der Hand-Fuß-Mund-Krankheit und weiteren häufig dokumentierten Diagnosen im Kindesalter. Trends und teils sehr unterschiedliche saisonale Häufigkeiten konnten über 17 Jahre von 2005 bis 2021 dargestellt werden. Dabei geht es auch um die Frage, welche Auswirkungen die Pandemie auf das generelle Infektionsgeschehen der Kinder hat. Ein zweiter Teil widmet sich dem Thema Frühgeburtlichkeit. Umfangreiche Analysen liefern hierbei Ergebnisse zu Risikofaktoren, Überlebensraten sowie auch zu Erkrankungshäufigkeiten im Verlauf der ersten zehn Lebensjahre. Der Standardteil gibt in gewohnter Form einen umfassenden Überblick zur ambulanten ärztlichen Versorgung in Deutschland.
21. Februar 2023
Nutzenorientierte Preisverhandlungen zur Gentherapie
Gentherapeutika werden weltweit in zahlreichen Krankheitsbildern erforscht. Das große Versprechen dahinter ist die möglichst dauerhafte Heilung krankmachender genetischer Defekte. Die Kosten einer Gentherapie liegen allein für die Arzneimittel in der Regel im 7-stelligen Bereich. Dies trifft auch auf die Gentherapie der Hämophilie zu. Die bisherige Behandlung der Hämophilie erfolgt mittels Injektionen von Faktorpräparaten. Die Gentherapie ist ein neuer Ansatz, doch den Chancen stehen zahlreiche Risiken und medizinische Einschränkungen gegenüber. Welche medizinischen Sachverhalte sind hier aktuell zu beachten? Wie ist die Einschätzung zum Patientennutzen? Welche Wirkungsdauer lässt sich aus den Studiendaten ableiten? Welche Maßnahmen sind nach der Zulassung und Preisverhandlung in Deutschland und Europa erforderlich? Auf diese Fragen formuliert das vorliegende ePaper Antworten und demonstriert ein Kalkulationsschema zur Preissetzung.
2. Februar 2023
ePaper: Preissetzung bei ambulantisierbaren medizinischen Leistungen
Die Ambulantisierung bislang überwiegend stationär erbrachter medizinischer Leistungen ist ein grundlegendes Ziel der gegenwärtig verhandelten Erweiterung des AOP-Katalogs. Vor diesem Hintergrund spielt auch das Thema der Vergütung eine entscheidende Rolle. Zwei aktuell diskutierte Ansätze zur Anpassung der ökonomischen Rahmenbedingungen für die Erbringung entsprechender Leistungen werden in diesem ePaper einer formalen Analyse unterzogen: 1) die isolierte Erhöhung der ambulanten Vergütung (ohne Anpassung der stationären Vergütung), 2) die Einführung einer einheitlichen, sektorengleichen Vergütung. Für beide Ansätze werden unter anderem Preisobergrenzen hergeleitet, deren Überschreitung notwendigerweise zu einer Erhöhung der sektorenübergreifenden Gesamtkosten führt. Zur praktischen Anwendung der analytischen Ergebnisse wird begleitend zum Paper eine Excel-Datei bereitgestellt.
31. Januar 2023
COVID-19-Infektionen erhöhen die Neuerkrankungsrate von Autoimmunerkrankungen
Post-COVID ist zusätzlich zu den bereits bekannten Symptomen wie Geschmacksstörungen, Fieber, Husten und Atembeschwerden mit einem erhöhten Risiko für das Herausbilden von Autoimmunerkrankungen assoziiert. Die Arbeitsgruppe POINTED, unter Beteiligung der BARMER, hat diesen Zusammenhang in einer groß angelegten kontrollierten Kohortenstudie mit über 640.000 COVID-19-Erkrankten nachweisen können. Drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion wurden insbesondere Gefäßentzündungen (Vaskulitis), Hashimoto-Thyroiditis, Rheumatoide Arthritis und das Sjögren-Syndrom überproportional gehäuft gefunden. Die Ergebnisse für insgesamt 40 verschiedene Autoimmunerkrankungen sind nun als Preprint veröffentlicht.
12. Januar 2023
Heilmittelreport 2022 –
deutliche Zunahme an Heilmittelpraxen
In den Jahren 2018 bis 2021 stieg die Anzahl der ambulanten Heilmittelpraxen um etwa 20 Prozent. Diese Entwicklung wurde auch von der Corona-Pandemie nicht beeinträchtigt. Die Anzahl der Verordnungen blieb im Wesentlichen stabil, was für die Versicherten zu einer größeren Auswahl an Leistungserbringern führte. Diese begrüßenswerte Entwicklung der verstärkten Niederlassung von Heilmitteltherapeuten ist auf die deutlich gestiegenen Leistungsvergütungen zurückzuführen. Ausgehend von 2017 stiegen die Einzelvergütungen um 50 bis 60 Prozent, mit weiter anhaltender Tendenz. Ebenso bedeutsam für den Schritt in die Selbstständigkeit ist die Tatsache, dass die angestellten Therapeuten gemäß den Daten der Bundesagentur für Arbeit weniger als die Hälfte der Vergütungszuwächse als Einkommenssteigerungen erhielten. Angestellte Therapeuten im Krankenhaus erhalten nach wie vor wesentlich höhere Gehälter.
29. November 2022
Neuerscheinung:
BARMER Pflegereport 2022
Hygienekonzepte, Maskenpflicht, Kontaktsperren – die Corona-Pandemie hat von Anfang an Pflegebedürftige, aber auch Pflegekräfte besonders stark belastet. Gerade zu Beginn der Pandemie sind vor allem in den Pflegeheimen viele Menschen – Pflegebedürftige wie Pflegekräfte – an COVID-19 erkrankt. Betrachtet man die Sterbefälle, so waren 50 bis 60 Prozent der mit COVID-19 Verstorbenen stationär Pflegebedürftige. Am Ende der vierten Welle waren es noch zwischen 30 und 40 Prozent. Somit hat sich die Situation dort zwar deutlich entspannt, klar ist aber auch, dass Pflegeheime nach wie vor ein Corona-Hotspot sind. In unserem aktuellen Pflegereport untersuchen wir die einzelnen Wellen der Pandemie und analysieren die Situation speziell in den Pflegeheimen detailtief. Wie viele Menschen sind dort erkrankt? Wie hoch war die Sterblichkeit, auch im Vergleich zur gesamten Bevölkerung? Im ersten Kapitel wird zudem auf die Zusatzausgaben im Rahmen der COVID-19-Pandemie eingegangen.
14. November 2022
Aktuelle Publikation: Post-COVID bei Kindern und Erwachsenen
COVID-Patient:innen sind drei Monate nach ihrer Infektion deutlich anfälliger für eine Vielzahl von Erkrankungen. Eine große kontrollierte Kohortenstudie in Zusammenarbeit mit Krankenkassen, dem Robert Koch-Institut und der TU Dresden hat gezeigt, dass nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche potenziell von Post-COVID betroffen sind. Bei Erwachsenen werden mindestens drei Monate nach der COVID-Diagnose noch vermehrt Geschmacksstörungen, Fieber, Husten und Atembeschwerden dokumentiert. Unwohlsein und rasche Erschöpfung, Husten, Schmerzen im Hals- und Brustbereich sowie Angststörungen und Depressionen zählen hingegen bei Kindern zu den am stärksten mit COVID-19 assoziierten und dokumentierten Symptomen und Erkrankungen.
Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht.
27. Oktober 2022
bifg-ePaper: Analyse zu Botendiensten von Apotheken
Die Lieferung von Arzneimitteln in die Häuslichkeit durch Botendienste niedergelassener Apotheken ist seit vielen Jahren bundesweit gängige Praxis. Seit Mai 2020 gibt es hierfür eine Vergütung durch die Krankenkassen. Diese im Rahmen der Coronaschutzmaßnahmen eingeführte und zunächst befristete Regelung wurde Ende 2020 dauerhaft in das Sozialgesetzbuch integriert.
Nach 24 Monaten wird es Zeit, ein analytisches Zwischenfazit zu ziehen: Wie hat sich diese Logistik-Leistung entwickelt? In welchem Umfang erfolgt sie und wie hoch ist die Quote? Gibt es regionale Unterschiede? Welche Patienten und welche Altersgruppen stehen im Mittelpunkt? Wie viele Apotheken rechnen Botendienste ab und wie weit sind die Lieferwege?
Diese und weitere Fragen rund um die Botendienste durch Apotheken werden im vorliegenden ePaper empirisch basiert beantwortet.
20. Oktober 2022
Neuerscheinung:
BARMER Zahnreport 2022
Die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland ist gut, zielt aber nach wie vor eher auf die Therapie als auf die Vorbeugung ab. Ebenso wie in der Humanmedizin sollte auch in der Zahnmedizin der Aspekt der Prävention deutlich mehr Gewicht erhalten. Inwieweit sich ein solcher Wandel bereits vollzogen hat, ist allerdings unklar.
Der diesjährige Schwerpunkt des Zahnreports befasst sich mit der Entwicklung der vertragszahnärztlichen Versorgung über die vergangene Dekade. Wo steht die deutsche Zahnmedizin im Wandel von einer therapeutisch-kurativ ausgerichteten, schadensbegrenzenden hin zu einer präventiv ausgerichteten, schadensverhindernden Versorgung? Befinden wir uns auf dem richtigen Weg? Jugendliche und Pflegebedürftige werden in speziellen Analysen ebenso detailliert betrachtet, wie auch spezifische und unspezifische regionale Effekte gezeigt werden. Die vorgestellten Ergebnisse geben vorsichtigen Anlass zu Optimismus.
19. Oktober 2022
bifg-ePaper: Kontextprüfung des IGES-Vorschlags – Analyse der Relevanz und Aussagekraft
In zwei Analysen widmete sich das bifg bereits dem IGES-Gutachten zur Erweiterung des Katalogs ambulant durchführbarer Operationen und sonstiger stationsersetzender Eingriffe (AOP-Katalog). Die Kontextprüfung im Rahmen der Bestimmung ambulantisierbarer Krankenhausfälle ist ein wesentlicher Bestandteil des Gutachtens. Das vorliegende ePaper untersucht auf empirischer Basis und unter Einbezug stationärer und ambulanter Daten der BARMER die Validität der Kontextprüfung und die Aussagekraft einzelner Kontextfaktoren. Die Analyseergebnisse bestätigen die Eignung der vorgeschlagenen Kontextprüfung und zeigen Unterschiede in der Trennschärfe einzelner Kontextfaktoren sowie deren Interaktionen auf. Die Anwendung eines statistischen Modells weist darüber hinaus auf ein deutlich größeres erwartetes Ambulantisierungsvolumen hin, als es eine naive Anwendung der Kontextprüfung erwarten ließe.